Als „Staatlich geprüfte(r) Techniker(in)“ wird die Fachschule für Technik des Berufskollegs Erkelenz am 29.06.2024 die diesjährigen Absolventen der Fachschule für Technik verabschieden. Da die Absolventen größtenteils zusätzlich die Berechtigung zum Besuch einer Fachhochschule erworben haben, erhalten sie die Zulassungsvoraussetzung zu einem weiterführenden Bachelor- und Masterstudium an einer Hochschule.
In Abendform haben die Studierenden über fast 4 Jahre neben ihrer beruflichen Tätigkeit mit großem Engagement diesen Abschluss erfolgreich gemeistert. Die Kollegen der Fachschule für Technik gratulieren ganz herzlich zu dieser außergewöhnlichen Leistung.
Konkret kooperiert die Fachschule mit der Fachhochschule Aachen (Campus Jülich). Bei Aufnahme eines Bachelorstudiums an der FH Jülich erkennt diese Prüfungsleistungen an, die in Erkelenz an der Fachschule abgelegt wurden. Hierdurch können die Erkelenzer Absolventen ihre Studienzeit deutlich verkürzen.
Absolventin und Absolventen der Abschlussklasse (v.l): Justin Hoheisel, Alexander Schoeps, David Wesner, Jens Westmark, Lisa Schulze, Christoph Tesmer, Laurin de Gavarelli, Marcus Steffen, Florian Engelmann, Hardy Hütten
Lehrerin und Lehrer (v.l.):
Bernhard Kauenberg, Viktor Kail, Johannes Haas, Martina Flöth
Präsentation der diesjährigen Projektarbeiten am 22.06.2024 im Forum des BKE:
Schulleiter Jan Pfülb:
„Die Projektarbeit, die in Zusammenarbeit mit regionalen und überregionalen Firmen erstellt wird, hat ein besonderes Gewicht in der Weiterbildung zum staatlich geprüften Techniker. Sie erfordert ein hohes Maß an Teamfähigkeit und Planung. Als wichtige Schnittstelle zur praxisnahen Tätigkeit ist sie daher eine exzellente Vorbereitung auf die spätere Tätigkeit eines Technikers. Die Präsentation der Projekte bildet den Abschluss der Qualifikation zum staatlich geprüften Techniker und hat somit einen besonderen Stellenwert. Die Präsentation findet wie jedes Jahr am Berufskolleg Erkelenz unter Beteiligung der Firmen und geladenen Gästen statt.“
Nachfolgend sind die einzelnen Projektarbeiten, die in Kooperation mit den regionalen Unternehmen angefertigt wurden, kurz skizziert:
Projektarbeit: Optimierung des Rüstprozesses einer 3D-Druckanlage
Projektteam: David Wesner, Jens Westmark, Alexander Schoeps
Kooperationspartner: Aconity 3D GmbH
Ansprechpartner: Dr. Florian Eibl
Betreuende Lehrkraft: Bernhard Kauenberg
Zusammenfassung:
Die Aconity 3D GmbH entwickelt individuelle Lösungen für die additive Fertigung im metallischen 3D-Druck.
Die Projektarbeit befasst sich mit der Optimierung des Rüstprozesses der AconityMICRO.
Durch den geringen Arbeitsraum ist das Rüsten nur unter erschwerten Bedingungen möglich. Zudem kann eine sichere Arbeitsumgebung nicht gewährleistet werden. Der aktuelle Arbeitsablauf ist nur mit einer speziellen Schutzausrüstung durchführbar, da der Kontakt mit dem alveolengängigen Metallpulver aus gesundheitlichen Gründen vermieden werden soll.
Ziel der Projektarbeit ist es, mittels einer Zusatzkonstruktion den Rüstprozess zu optimieren, um eine effiziente und sichere Arbeitsumgebung für die Pulververarbeitung zu gewährleisten. Aspekte der Arbeitssicherheit, Ergonomie und Wirtschaftlichkeit werden berücksichtigt.
Projektarbeit: Prozessanalyse des Fertigungsverfahrens „Rapid Tooling“
Projektteam: Lisa-Marie Schulze, Marcus Steffen, Justin Hoheisel, Christoph Tesmer
Kooperationspartner: acv GmbH
Ansprechpartner: Sascha Roterberg
Betreuende Lehrkräfte: Martina Flöth & Sascha Schmitz
Zusammenfassung:
Mit über 33 Jahren Erfahrung bietet die acv GmbH als erfahrener Spezialist im Bereich technisches Automobilzubehör maßgeschneiderte Lösungen nach OEM-Standards sowie standardisierte Serienprodukte für den After-Market. Ursprünglich als Lieferant für Car-Hifi-Zubehör gegründet, hat sich das Unternehmen zu einem weltweit agierenden Zulieferer für fahrzeugspezifische Produktlösungen entwickelt.
Die Projektarbeit befasst sich mit einer ersten Verfahrensanalyse hinsichtlich der Realisierung zum Thema „Rapid Tooling“ des Projektpartners. Dabei wird das Verfahren genauer beleuchtet, der aktuelle technische Stand im Unternehmen ermittelt und die Machbarkeit analysiert. Abschließend wird der Konstruktionsabteilung ein Leitfaden zur Entwicklung von Werkzeughälften inklusive einer ausführlichen Wirtschaftlichkeitsanalyse unterbreitet.
Ziel dieser Projektarbeit ist es, dass der Kooperationspartner zukünftig auf Basis dieser Erkenntnisse bewerten kann, inwieweit dieses Fertigungsverfahren für Projekte rentabel erscheint. Darüber hinaus ist die Abteilung Entwicklung & Konstruktion in der Lage, eigenständig die notwendigen Werkzeughälften zu konstruieren und möglicherweise herzustellen.
Projektarbeit: Automatisierung eines MAZAK-Bearbeitungszentrums
Projektteam: Florian Engelmann, Laurin de Gavarelli und Hardy Hütten
Kooperationspartner: AS Tech Industrie- und Spannhydraulik GmbH
Ansprechpartner: Jens Baumann
Betreuende Lehrkraft: Johannes Haas
Zusammenfassung:
Die Firma AS-TECH Industrie & Spannhydraulik GmbH wurde im Jahr 1997 durch Herrn Arndt Schlösser und Frau Gabi Wego gegründet.
Seitdem entwickelt, projektiert und fertigt die Firma hydraulische Einrichtungen und Systeme für den Schwermaschinenbau. Zudem stellt die Firma Schraubenspannvorrichtungen, Hydraulikmuttern, Hydraulikaggregate, Sonderhydraulik sowie Mess- und Dokumentationssysteme her.
Zur Steigerung der Produktivität soll das vorhandene MAZAK-Bearbeitungszentrum durch einen Industrieroboter erweitert und somit automatisiert werden.
Das Ziel des Projekts ist die Entwicklung und Konzeption einer Vorrichtung, die aus einem Roboter sowie dem notwendigen Magazin für die Aufnahme der Roh- und Fertigteile besteht.
Unter Berücksichtigung notwendiger Sicherheitsaspekten wird durch den automatisierten Betrieb die Produktionsleistung des Unternehmens erhöht.
Informationen zur Fachschule für Technik des BK Erkelenz
In die Fachschule wird aufgenommen, wer den Facharbeiter- bzw. Gesellenbrief in einem technischen Beruf oder eine einschlägige Berufstätigkeit von 5 Jahren vorweisen kann. Besteht ein einschlägiges Berufsausbildungsverhältnis, ist bei besonderer Qualifikation die Aufnahme ab dem 2. Lehrjahr auch schon zu diesem Zeitpunkt möglich.
Die Fachschule für Technik in Erkelenz bietet die Fachrichtung Maschinenbautechnik mit dem Schwerpunkt Entwicklungstechnik an. Im ersten Ausbildungsabschnitt werden schwerpunktmäßig Kommunikations- und Informationstechniken vermittelt. Dazu gehören z.B. INVENTOR, SPS und MS Office. Alle Kurse haben einen Umfang von 40 – 80 Stunden, die Teilnahme wird zertifiziert. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Vermittlung von mathematisch-naturwissenschaftlichen und technischen Grundlagen, wie z.B. Maschinenelemente und Mechanik sowie ein 160-stündiger Englischunterricht. Zusätzlich besteht die Möglichkeit die Ausbildereignungsprüfung nach AEVO abzulegen.
Im zweiten Abschnitt werden ausschließlich die prüfungsrelevanten Lernbereiche softwareunterstütze Konstruktionstechnik inkl. FEM-Analyse, Fertigungstechnik inkl. SolidCAM und additiver Fertigung sowie Betriebliches Management unterrichtet.
Alle Unterrichtsinhalte sind digital hinterlegt und abrufbar.
Weitere Informationen zur Fachschule für Technik finden Sie hier.
Abteilungsleitung und Ansprechpartner für die Fachschule:
Johannes Haas
Tel.-Nr.: 02431 806020